Montag, 29. Juni 2015

Oh man...

Liebe Hundefreunde,

am Samstag ist was schreckliches passiert... und ich sitze hier noch 12 Minuten auf heissen Kohlen.

Ich hatte mit Anna einen Termin in Windeby, weil sie mir momentan nicht gefällt. Ausserdem hatte ich das Gefühl, dass sie Zahnschmerzen hat, sie hat aber den Schnabel nicht auf gemacht, sodass ich nicht gucken konnte.
Und wir wollten ein Kontroll-Thorax-Röntgen machen, um zu sehen was die Lunge treibt.

Bernd hat Anna erst einmal angeguckt. Ein Zahn müsste raus, aber wir müssen ihn drin lassen, weil Anna nicht narkosefähig ist. Das war der erste Schlag, der mich an diesem Tag traf.

Dann legten wir sie zum Röntgen auf die Seite, es wurde ein Bild gemacht und ich wollte mich der schweren Bleischürze wieder entledigen. Ann-Kathrin (die TA-Helferin) hob Anna derweilen schon vom Tisch, als Bernd sagte "Wieder rauf, wir machen noch ein Abdomen-Röntgen".
Ich warf einen Blick aufs Röntgen und dachte schon "Huch, was ist das denn?" und als ich in Bernd´s Gesicht sah, bekam ich Angst. So guckt er nur, wenn etwas schlimmes da ist.

Wir setzten uns zum Besprechen der Bilder. Lunge unverändert schlecht, Herz unverändert schlecht, damit habe ich ja leider gerechnet.
Er zeigte mir das Röntgenbild aus Dezember, wo man die Darmschlingen und Organe schön abgegrenzt sehen konnte. Und er zeigte mir das aktuelle Bild, wo alles im Bauchraum nur noch ein fetter weisser Fleck ist.
Es ist irgendwas in Anna ganz heftig gewachsen. Bernd hat mir einige Möglichkeiten aufgezählt, was das sein kann. Auf meine Frage hin, ob das auch ein Tumor sein kann, sagte er, dass auch das möglich ist.
Bevor Anna nach Deutschland kam, hatte sie eien riesigen Mammatumor, sodass Krebs nicht unwahrscheinlich ist. Es könnten aber auch Fetteinlagerungen im Gewebe sein oder ein unnormal gewachsenes Organ.

Aber egal was es ist: Es drückt aufs Zwerchfell, das für die Atmung zuständig ist. Das in Kombination mit der Lunge ist eine einzige Katastrophe... :(
Bernd musste es nicht aussprechen, ich bin nicht blöd - wir haben auf dem Röntgenbild Anna´s Todesurteil gesehen. :(

Und wenn ich so darüber nachdenke... Krebs passt einfach. Anna ist sehr ausgemergelt und ausgezehrt, wenn sie nicht immer so einen Blähbauch hätte, dann wäre sie klapperdürr, trotzdessen dass sie fast immer gut frisst.
Ich füttere sie mittlerweile 2-3 Mal am Tag, sodass sie eigentlich aufgehen müsste wie ein Hefekloß, aber sie nimmt einfach nicht zu. Sie darf immer so viel fressen wie sie will, was an manchen Tagen die 3-4fache Menge ihres eigentlichen Tagesbedarfs ist.

Ich rufe heute früh bei unserem Kardiologen an. Sie ist mit einem Herzschall eh dran und er soll ein Ultraschall vom Bauchraum machen, damit wir wissen was da sitzt.

Ob man, je nachdem was es ist, ihr noch irgendwie helfen kann.... ich weiss es nicht. Eine OP ist jedoch vollkommen ausgeschlossen.

Ja... spitzenmässig... grade beim Kardiologen angerufen... der Kardiologe ist jetzt 14 Tage im Urlaub.
Dann muss ich woanders hin, so ein Scheiss. :(

Sonntag, 7. Juni 2015

"Naja, das kann man ja jetzt so hart nicht sagen." - Doch, kann man

Liebe Tierfreunde,

man soll es eigentlich nicht meinen, aber mir begegnet im Ladenalltag das eine oder andere, bei dem man überlegt "Runterschlucken oder was sagen?"

Und da muss ich jedes Mal auf´s neue versuchen gut abzuwägen, der Spagat zwischen Dienstleister und Tierschützer ist hier nicht immer einfach. In der Regel entscheide ich mich jedoch für das, was mir seit vielen Jahren innewohnt: Den Tierschützer.

Was für Situationen aber meine ich?

Im Dezember passierte es das erste Mal: Stammkunden waren im Laden, ein älteres Ehepaar mit ihrem Dackel. Ebenfalls im Laden war eine Freundin mit ihrer Tochter von 3 Jahren. Der Dackel hatte fürchterliche Angst vor der Lütten, die einfach nur da war. Herrchen nutzte die Situation, um das zu trainieren - soweit so gut, dieses Training ist wichtig und der Mann hat die Chance genutzt, alles gut.

Leider aber fasste er den Hund vollkommen falsch an: Hund knurrte und bekam direkt eine verpasst.
Ja, er hat den Hund geschlagen - ich konnte den "Klaps" in etwa 3 m Entfernung sogar hören. Ich guckte natürlich sofort hin und am Blick meiner Freundin erkannte ich, dass ich das Geräusch richtig einordnete.
Ich hoffte sie würde was sagen und ihre Tochter nicht für solch ein Training zur Verfügung stellen, stattdessen sagte sie nichts. Ihre Tochter sah sie aber ganz geschockt an und sagte "Mama, man darf doch keine Hunde hauen!?" "Ja, das stimmt, das darf man nicht."
Zack - wieder passierte es, der Dackel hatte geknurrt und direkt eine sitzen.

Ich nahm die Leberwurst, die die Frau kaufen wollte und reichte sie dem Mann mit den Worten "Erziehen Sie Ihren Hund doch lieber damit."
Der Mann guckte mich nur ganz gross an und sagte3 ich solle mich da raus halten wie er seinen Hund erzog. Spätestens jetzt wurde klar - das ist da völlig normal.

Ich versuchte so ruhig wie möglich zu sagen "In einem Laden wird keine Hand gegen ein Tier erhoben."

Meine Freundin nahm ihre Tochter dann endlich weg, seine Frau wollte versuchen etwas zu beschwichtigen "Mein Mann macht das halt auf seine Weise."
Nein, sowas ist inakzeptabel.... diese Kunden habe ich verloren, aber ich bereue nicht etwas gesagt zu haben.

Eine nächste Situation erlebte meine Mitarbeiterin in meiner Abwesenheit:
Eine Kundin wollte ein Sprayhalsband mit Fernbedienung haben. Ulrike fragte gar nicht nach dem Grund, sondern sagte ihr gleich, dass wir sowas nicht verkaufen würden. Die Kundin wurde unfreundlich was sowas solle, Ulrike erklärte ihr, dass man alles ohne sowas trainieren kann und empfahl ihr diverse Hundeschulen.
Die Kundin wurde eindringlicher und wollte, dass Ulrike ihr sowas bestellt, weil ihr Hund jagen würde. Ulrike blieb standhaft und verwies sie ansonsten darauf, dass sie mit mir reden solle.
Die Kundin rauschte beleidigt ab. Ulrike hat vollkommen richtig gehandelt, denn sowas würde ich nie bestellen.

Etwa eine Woche später war Ulrike spazieren und diese Kundin kam ihr ganz aufgelöst entgegen - ihr Hund sei weg gelaufen.
Ulrike fragte natürlich, ob sie das Halsband denn dran hatte, erst da erkannte sie sie. Ja, hätte sie dran gehabt und als sie sprühte, gab der Hund erst richtig Gas.
Nun wusste sie, warum wir ihr sowas nicht verkaufen.

In der vergangenen Woche war eine sehr nette Dame mit ihrem kleinen Sohn da, wir unterhielten uns sehr nett und dann fragte sie mich was ich von Stachelwürgern halten würde. Ich sagte ihr ganz klipp und klar, dass das Tierquälerei ist, da schaute sie beschämt zu Boden.
Ihr Mann ist der Meinung "Das haben meine eltern auch schon so gemacht." und deshalb muss das arme Tier sowas auch erleiden.
Sie versuchte sich zu entschuldigen mit den Worten "Naja, aber diese Stromgeräte sind ja viel schlimmer."
Ganz davon ab, dass die per Tierschutzgesetz verboten sind (die Nutzung, der Erwerb komischerweise nicht), ist das gar nichts anderes. Schmerz ist Schmerz, wahrscheinlich sind, wenn man es schon vergleichen will, die Stachelwürger noch schlimmer. Denn da ist der Schmerz dauerhaft, ganz davon abgesehen, dass die sich je nach Machart durchaus ins Fleisch bohren.
Ich erklärte ihr meine Ansicht und dann kam er... "Naja, das kann man ja so hart auch nicht sagen" - doch, das kann man!

Ich erklärte ihr, dass diese Art der "Erziehung" sehr gefährlich sein kann - insbesondere auch für ihr Kind.
Was passiert denn, wenn der Hund die Schmerzen mal mit dem Sohn verknüpft? Genau - das schwächste Glied der Kette, da gibt es dann im schlimmsten Fall früher oder später kein Halten mehr.

Ich hatte auch noch andere solcher Situationen im Laden und frage mich dann immer wieder... warum haben die Tiere?

Genauso eine Rentnerin mit ihrem Shi Tzu, bei der frage ich mich das regelmässig.

Sie ist praktisch schon Stammkundin der ersten Minute. Als sie zu mir kam, war ihr Hund sehr krank, biss sich die Pfoten blutig und sah ganz ganz schlimm aus.
Ich habe mit ihr eine Ausschlussdiät gemacht, habe mir dafür viel Zeit genommen und ihrem Hund ging es zusehends besser - wir waren auf dem richtigen Weg und haben zusammen rausgefunden, dass er eine Getreideallergie hat.
Dann wollte sie ihn gerne auf Trockenfutter umstellen, was ich zwar nicht nachvollziehen konnte, aber gut, das verstehe ich nie so richtig.
Ich schlug ihr mehrere Sorten vor und alles war ihr zu teuer.

1 kg für 6 Euro - viel zu teuer. 1 kg für 4,99 Euro - viel zu teuer. Tja, da war ich mit meinem Latein am Ende. Sie jammert jedes Mal, dass alles soooooo teuer sei. Ganz ehrlich? Mit 1 kg Futter kommt sie locker 2-3 Wochen aus bei dem Hund, was ist daran teuer?

Als Dank dafür, dass ich ihren Hund wieder gesund gemacht habe und ihr wahnsinnig viele Tierarztkosten erspart habe, geht sie jetzt ihr Trockenfutter im Futterhaus kaufen - danke auch.....

Besonders gut war sie letzte Woche, sie kauft gelegentlich noch Leckerlie und Dosen bei mir. Da schimpfte sie mal wieder, dass eine 400 g Dose Futter 1,09 Euro kostet und zeigt mir dann nen Plastikblumentopf ganz stolz und sagt "Gucken Sie mal, der hat nur 8 Euro gekostet."

Tja, was sagt man dazu? 8 Euro für nen Blumentopf ausgeben, aber ALLES für den Hund ist zu teuer?! Ja nee, da fällt mir nicht mehr viel zu ein, muss ich gestehen....

Und wieder die Frage: Warum hat die einen Hund?

Ich verstehe sowas nicht wirklich....

Unverständliche Grüße
Mona und die Luxus-Tiere, die alles kriegen was sie brauchen

Freitag, 5. Juni 2015

Ein Mal zwei Hunde, immer zwei Hunde?

Hallo ihr Lieben,

Nach dem Tod von unserer geliebten Lucy musste sich ihre Familie natürlich mit der Frage auseinander setzen, ob wieder ein zweiter Hund in die Familie kommt.

Natürlich habe auch ich mir schon wieder Frage gestellt: Wenn einer meiner Mädchen nicht mehr ist, was dann?

Viele Jahre träumte ich den Traum vom Zweithund und dass Anna eingezogen ist, war die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können. Das steht vollkommen ausser Zweifel.
Während Nelly mein Seelenhund ist, ist Anna mein Seelenhündchen - sie gehört untrennbar dazu.

Allerdings sage ich offen, dass ich mir das mit den zwei Hunden schon etwas anders vorgestellt habe.

Ich dachte die beiden würden etwas mehr miteinander interagieren, zusammen auch mal Blödsinn machen etc.pp.
Das bleibt hier ziemlich aus. Vielmehr habe ich manchmal das Gefühl, dass Anna gut ohne Nelly leben könnte. Und im nächsten Moment wird Nelly von meinen Eltern "entführt" und Anna ist verwirrt, sucht Nelly. Aber wirklich brauchen... ich glaube, dass das nicht unbedingt der Fall ist.

Anna orientiert sich relativ selten an Nelly. An mir dagegen permanent, sucht viel Kontakt zu mir, schmust viel, klebt an mir, drinnen wie draussen.

Bei Nelly sehe ich die Situation völlig anders, sie geniesst Anna´s Anwesenheit in vollen Zügen. Sie putzt sie auch schon mal und lässt sie Dinge tun, die noch niemals in ihrem Leben ein anderer Hund zuvor gedurft hat. Nelly hat eine wahnsinnige Veränderung durchgemacht, ist noch ausgeglichener, habe ich das Gefühl.

Und während ich so darüber nachdachte, kam ich zu einem merkwürdigen Entschluss:
Wenn Nelly "übrig" bleibt, werde ich wieder einen zweiten Hund dazu holen.
Ist es Anna, werde ich es nicht tun.

Ich für mich habe festgestellt, dass ich wohl eher der Einzelhund-Halter bin, denn wenn ich mal (warum auch immer) mit nur einem Hund unterwegs bin, geniesse ich das auf ganz andere Art.
Vielleicht liegt es daran, dass meine Mädels so unterschiedliche Bedürfnisse haben.... ?

Während Anna langsam und gemächlich die Gassis absolviert, will Nelly flott marschieren. So kommt es, dass immer ein Hund hinter mir läuft und ein Hund vor mir, was allerdings durchaus Vorteile hat.

Nichts von diesen Gedanken schmälert die Liebe zu meinen beiden Mädchen, nichts die Freude beide zu meiner Familie zu zählen. Ich würde mich immer wieder für Anna entscheiden und auch für die Konstellation Nelly & Anna.


Ich wünsche euch ein schönes Wochenende
Mona und die Mädels