Montag, 31. August 2015

Wie viel muss ein Hund eigentlich können?

Hallöchen ihr Lieben,

diese Frage stelle ich mir seit einigen Wochen, grade in Hinsicht auf Hummel: Wie viel muss ein Hund können?

Die Erziehung von Nelly und Hummel könnte unterschiedlicher nicht sein.

Während mich bei Nelly der Drang zur Perfektion und der Vorstellung des absolut perfekten Hundes blind machte, mache ich bei Hummel irgendwie... gar nichts.

Nelly kann allen möglichen Kram, beherrscht um die 200 Kommandos, auch sowas unnützes wie Pfötchen geben in verschiedensten Variationen (links recht, high five, high ten, Pfote links und rechts auf den jeweiligen Fuß geben etc.pp.)

Darunter sind natürlich auch hilfreiche Sachen wie "geh Kante", wenn sie mir zu nah an der Strasse geht, dass sie wieder an den Gehwegrand zurück kommt. Oder auch links und rechts kann sie unterscheiden, wenn ich irgendwo einbiegen will, dann brauche ich nicht an ihr herum zu ruckeln.

Sitz, Platz, bleib und solche Scherzchen mit und ohne Distanz etc. kann sie alles, mal mehr mal weniger zuverlässig, kommt ein bisschen auf das Geschehen um sie herum an und ihren Erregungsgrad.

So... Anna kannte gar keine Kommandos, ausser Fingerzeige. Handzeichen für Stopp, geh auf deinen Platz etc. interessierten sie einfach nicht die Bohne. Und das war okay, nicht weil sie alt war, sondern weil sie einfach von vorne bis hinten unkompliziert war und immer nur gefallen wollte.

Hummel kann bislang das Kommando "Mors" (für sitz, abgeleitet vo Hamburger Spruch "Hummel, Hummel, Mors, Mors", Mors bedeutet Hintern für alle, die kein Platt sprechen ;) ). Dann kann sie noch "Nein", "Hau ab" und "zurück", manchmal auch "bleib", aber ich glaube, das ist eher Glückssache. ;)

Es ist aber auch nicht so, dass ich viel Energie in das Erlernen diverser Kommandos investiere. Hummel schaut sich viel von Nelly ab, hält sich an Regeln - Herz, was willst du eigentlich mehr?

Allerdings habe ich auch das Gefühl, dass in der kleinen Motte ein Zirkushund schlummert und ich diesen nur heraus kitzeln muss. Vielleicht wäre eine Teilnahme an einer Trickdog-Stunde nicht die schlechteste Idee. Nicht weil s nötig ist, sondern weil es Spaß macht.

Und da stellt sich mir einfach die Frage: was muss ein Hund können? Was ist völlig überflüssig, was einfach nur Spaß und ist das, was als Standart angesehen wird, wirklich nötig?

Fragen über Fragen. ;)

Montag, 24. August 2015

So intensiv

Liebe Hundefreunde,

wie jeden Tag denke ich an Anna... fast schon 2 Monate ist sie nicht mehr an unserer Seite. Und trotz Hummel´s Einzug fehlt sie jeden Tag sehr schmerzlich.

Die 8 Monate mit unserer Zaubermaus waren so wahnsinnig intensiv, dass ihr Tod immer schmerzen wird.

Anna ist der erste Hund, den ich in meinem Leben verloren habe und ich kann es bis heute nicht fassen was für ein Teufel in ihr wütete.

Und so vieles macht im Nachhinein Sinn. Ab etwa Februar baute sie schon ab, ich fragte ständig meine Tierärzte danach, aber wer hätte sowas ahnen können? Es war gut, dass wir ihn nicht früher entdeckt haben. Für mich war es gut und Anna wusste das.

Ich machte ir ständig Gedanken warum sie so abbaute, ob ich nicht genug mit ihr raus ging, sie nicht genug forderte? Viele Gedanken gingen mir durch den Kopf.

Ich glaube ganz unbedingt an das Schicksal, dass uns vieles vorherbestimmt ist. Dass es uns vorbestimmt war die letzten Schritte gemeinsam zu gehen. Dass Anna mich noch so viel lernen liess, so viel über mich, über Hunde, über sie und über Nelly.

Anna hat gewartet so lange sie konnte, um mir zu offenbaren was schneller passieren wird, als es hätte sein dürfen.
Mit der Diagnose begann ich bereits Abschied zu nehmen, es ist unerträglich sich von einem Tier zu verabschieden... über Tage.
Es musste so viel entschieden werden, so viele schwerwiegende Entscheidungen. Und doch hält man immerzu inne, schaut seinem geliebten Tier beim Schlafen zu und weiss, dass man das sehr bald nicht mehr kann.

Man beginnt sich zu verabschieden in dem Wissen, dass es jeden Moment vorbei sein kann.

Die Angst davor, dass der Tumor platzt und sie zum Notfall wird, unter unsäglichen Schmerzen sterben wird, hat mich ganz krank gemacht. Das war das letzte, was ich wollte.
Es konnte von jetzt auf gleich passieren, in der einen Sekunde noch alles soweit okay und in der nächsten... Höllenwualen.

Und trotzdem zeigte Anna mir den richtigen Zeitpunkt. Ich hatte solche Angst sie unter Schmerzen erlösen lassen zu müssen und dann konnte sie es doch entscheiden.

Ich hatte den letzten gemeinsamen Tag geplant... noch ein Mal ans Meer mit Anna, vorher noch ein Fotoshooting als letzte Erinnerungen, ich wusste ich würde den ganzen Tag bei ihr auf dem Boden sitzen und sie halten.

Und alles kam anders... kein Meer, kein Fotoshooting, kein auf dem Boden sitzen. Wenn ich bei ihr saß, regte sie sich fürchterlich auf, kam nicht zur Ruhe, kollabierte beinahe. Ich weiss, dass sie nicht gehen wollte, aber musste.

Die 8 Monate mit Anna waren so intensiv wie ich es nie erwartet hätte. Und ich würde alles dafür tun, wenn ich sie zurück bekommen könnte. Etwas jünger, um noch viel für sie tun zu können.
Ein Wunsch, der sich niemals erfüllen wird.

Ich vermisse auch das Zusammenleben mit einem tauben Hund und weiss, es wird irgendwann wieder ein Täubling zu mir ziehen.

Anna war einer der wundervollsten Hunde, die ich je kennen lernen durfte und ich bin so dankbar für unsere gemeinsame Zeit.
Aber es tut weh... jeden Tag... und ich kann auch noch nicht über sie sprechen ohne zu weinen.

Auch wenn du nur kurz bei uns verweilst,
nur kurz Weisheit und Schicksal du mit uns teilst,
so ist es die Liebe, die dir folgt in dein Grab,
die Liebe, die es nur für dich gab.