Freitag, 28. Juni 2013

Nicht viel los bzw. total viel

Liebe Hundefreunde,

lang lang ist´s herr... dass es hier mal einen Eintrag gab.

Momentan ist bei Nelly nicht viel los, dafür bei mir auf Arbeit umso mehr.
Abends, wenn ich nach hause komme, habe ich dann keine Lust viel mehr als das Nötigste zu erledigen am Computer.

Aber sobald sich auf Arbeit wieder alles eingependelt hat, bin ich wieder voll dabei und schütte euch zu. ;)

Viele Grüsse aus dem herbstlichen Norden
Nelly & Mona

Sonntag, 9. Juni 2013

Mehr Haushalte für den Hund - oder "Gibt es dumme Hunde?"

Hallo ihr Lieben,

heute kam mir ein Satz in den Sinn, den eine Arbeitskollegin mich mal fragte vor einiger Zeit.

Kann ein Hund verschiedene Regeln in mehreren Haushalten befolgen?

Da Nelly durch verschiedene Hundesitter Anpassungs-Königin ist, sage ich klar: JA, er kann!

Ein Beispiel:
Hier zuhause darf Nelly aufs Sofa und ins Bett.
Bei meiner Mutter darf sie nur auf einen ganz bestimmten Sessel und auch nur dann, wenn da eine bestimmte Decke drauf liegt. Gut, das mit der Decke berücksichtigt sie nicht immer, aber dass alle Möbel, abgesehen vom Sessel tabu sind, beachtet sie auf jeden Fall.
Bei einer Hundesitterin ist alles verboten, was aussieht wie Couch oder ähnliches. Auch das beachtet sie.
Und bei einer anderen Hundesitterin darf nur nach Aufforderung auf dem Sofa flaniert werden.

Nelly hat einen ganzen Regelkatalog im Kopf, denn auch das "es klingelt an der Tür" wird völlig unterschiedlich gehandhabt: Bei mir hat sie im Schlafzimmer zu verschwinden. Bei der einen Sitterin hat sie in ein Körbchen im Wohnzimmer zu verschwinden, bei meiner Mutter weiss ich das gar nicht, weil sie da meist im Laden ist, nicht bei denen zuhause.

Und so gibt es viele kleine Abweichungen zwischen den jeweiligen Menschen, die aber alle gut funktionieren.
Insbesondere bei den zwei Sitterinnen orientiert sie sich da stark an den dort lebenden Hunden. Und Nelly kennt die unterschiedlichen Regeln aus dem "FF". ;)

Eventuell wird die Intelligenz des Hütehundes einen grossen Teil dazu beitragen, aber ich glaube, dass jeder Hund das könnte. WENN es ihm denn richtig gezeigt und beigebracht wird. Wie also bei allem, was man von dem Hund möchte.

Viele glauben ihr Hund sei zu dumm dazu - so erging es nicht nur meiner Arbeitskollegin.
Schlussendlich finde ich, dass es keine dummen Hunde gibt.

Na klar gibt es Unterschiede in Lerngeschwindigkeit, Konzentration und Auffassungsgabe. Aber das hängt auch maßgeblich mit dem Menschen zusammen, der es dem Hund beibringen will.
Spielen Ungeduldigkeit, Nachlässigkeit oder Druck mit, wird das nicht so schnell was, als wenn man dem Hund präzise zeigt was man von ihm will auf eine Weise, die er verstehen kann.
Und auch die Motivation des Menschen dahinter spielt eine Gewichtige Rolle.

Nelly apportiert nicht, das hat sie noch nie getan. Bei MIR!
Das Dummytraining mit einer Freundin lief hervorragend, Nelly wusste sofort was zu tun ist und machte das mit Bravour.
Aber bei mir? Nichts... "Nööö alte, den Kram kannste selbst suchen."

Das hat bei mir ein bisschen was damit zu tun, dass ich hinter Dummytraining wenig Sinn sehe. Werfen, zurück bringen, werfen, zurück bringen - wenn ich das gewollt hätte, hätte ich Nelly zum Balljunkie erzogen. ;)
Ich sah nun aber bei meiner Freundin wie viel Spaß Nelly daran hatte und wollte das dann auch. Naja, der Zug war wohl abgefahren. ;)

So hat sie die Dummysuche mit dieser Freundin und ich mache andere Sachen mit ihr.

Also wie man sieht klappt die gleiche Sache mit dem gleichen Hund bei unterschiedlichen Menschen manchmal trotzdem nicht.
ABER: Das heisst ja keinesfalls, dass Nelly dumm ist. Nein, ich finde das eine hochintelligente Reaktion auf die Einstellung des jeweiligen Menschen. Welcher Mensch kann sowas schon?

Manchmal wollen die Hunde aber auch nicht mit ihrem Menschen zusammen arbeiten und stellen sich auf taub. Das liegt dann nicht an der Intelligenz des Hundes, sondern da liegt wahrscheinlich mehr im Argen in diesem Mensch-Hund-Team. Ist es so weit gekommen, dass der Hund nicht mehr mit seinem Menschen zusammen arbeiten will, ist im Vorfeld viel schief gegangen.
Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Denn auch wir waren irgendwann an dem Punkt angekommen, der Weg da rein ging ratzifatzi mit einer schonmal völlig falschen Grundeinstellung zum Hund, der Weg da raus war steinig und schwierig. Aber es geht. :)

Alles Liebe
Mona

Dienstag, 4. Juni 2013

Vermenschlichung - nett gemeint, aber schlecht gemacht?

Hallo liebe Hundefreunde,

momentan ist bei uns nichts los und in den letzten Tagen fiel mir auch nicht ein über was ich sonst so schwafeln könnte, was euch vielleicht interessiert.

Den Anstoß gab jedoch eine Bekannte aus dem Bastelforum, in dem ich mich herum treibe, die ich derzeit etwas mit ihrem Hund berate.

Es geht um Vermenschlichung von Hunden. Diese ist immer nett gemeint und im guten Glauben dem vollwertigen Familienmitglied Hund etwas Gutes zu tun.

Und eigentlich ist dieser Irrglaube mit einem ganz einfachen Text zu widerlegen:
Der Hund ist aber kein Mensch!

Warum ist Vermenschlichung denn schlecht für einen Hund? Man meint es ja nur gut.

Hunde stellen sich wirklich enorm auf uns Menschen ein. Sie lernen Körpersprache richtig zu interpretieren, obwohl es in ihrer eigenen Sprache was ganz anderes bedeuten würde.
Lächeln ist bei uns eine nette Geste, unter Hunden (Zähne zeigen) nicht immer. Streicheln und damit die Hand auf die Schultern legen ist bei uns nett gemeint, bei Hunden nicht.
Ich könnte euch tzausende Beispiele nennen, die ihr aber auch alle kennen dürftet.

Ein vermenschlichter Hund hat in erster Linie mal Stress, weil er dermaßen artübergreifend kommunizieren muss, dass das fast an ein Fremdsprachengenie grenzt.
Und dann hat Vermenschlichen oftmals etwas mit "keine Regeln" zu tun. Und fehlende Regeln bedeuten fehlende Sicherheit für den Hund, was zusätzlich stresst.
Dass der Hund dann irgendwann "ausser Rand und Band" gerät, weil er sich in einer Welt alleinstehend zurecht finden muss, die nicht für Hunde gemacht ist, liegt eigentlich schon auf der Hand.

Man darf nicht vergessen, dass ein ausgewachsener Hund auf dem Entwicklungsstand eines etwa 3jährigen Kindes ist (habe ich mal in einer Studie gelesen und im Vergleich zu Kindern in dem Alter und älter kommt das schon ganz gut hin).

Ein 3jähriges Kind braucht Regeln, damit es sich sicher und vernünftig durch seine kleine Welt bewegen kann. Ich weiss, auch da gibt es anti-autoritätre Erziehung, aber diese Kinder werden genau solche Terrorzwerge wie gleich-behandelte Hunde. ;)

Ich mag den Satz nicht "Ein Hund braucht eine starke Hand", denn das sehe ich nicht so. Aber ein Hund braucht Regeln und schon wird das Leben mit Hund einfacher. ;)

Alles Liebe
Mona