Mittwoch, 17. Dezember 2014

Alter Hund - na und?

Hallo zusammen,

häufig komme ich mit Kunden ins Gespräch und auch Freunde und Familie reagierten Anfangs erschrocken, als ich sagte, dass ich für uns einen alten zweiten Hund suche. Und auch so mancher Verein, mit dem ich Kontakt hatte, stutzte bei meiner Anfrage.

Für die meisten bedeutet "alt" so um die 5 Jahre. Aber das ist doch für einen Hund noch kein Alter.

Wie oft wurde ich erschrocken angeguckt, als käme ich von einem anderen Planeten, wenn die Leute hören, dass seit knapp 7 Wochen eine fast 12jährige Hündin bei mir lebt.

Und immer wieder höre ich "Das könnte ich nicht."

Nehmen wir mal den logischen Aspekt raus, warum ich mich für einen alten Hund entschieden habe. Der Vollständigkeit halber erwähne ich es hier jedoch gerne:
Ich brauchte einen ruhigen Hund, der nicht mehr 8 Stunden am Stück beschäftigt werden will und sich totrennen muss. Das schaffe ich einfach zeitlich nicht und Nelly wird nunmal auch nicht jünger. Im Gegenteil wird sie im kommenden März schon 10. Wir wären doch alle unglücklich damit, wenn ich mich für einen Welpen oder Junghund entschieden hätte.

Aber warum könnten das so viele nicht? Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich noch 10 Jahre mit Anna habe, nicht wirklich gegeben.
Aber man hat diese Garantie doch nie.

Eine Freundin hätte ihren Beagle beinahe im Alter von knapp 6 Jahren verloren, ich hätte Nelly beinahe im Alter von 7 Jahren verloren oder sie wäre evtl. mit 5 Jahren wegen ihrer schlechten Knochen eingeschläfert worden, wäre ich bei einem anderen Tierarzt gelandet. Die Kette könnte ich endlos fortführen.

Nur weil ich einen Welpen oder Junghund habe, ist das keine Garantie, dass er glücklich 15 Jahre bei mir lebt und dann nachts einfach entschläft. Ich weiss, dass man diese Illusion hat, die hatte ich bei Nelly auch, aber die Realität holt einen irgendwann mal ein.

Wie gesagt weiss ich, dass meine Zeit mit Anna begrenzter ist, aber dafür wird sie umso schöner. Je intensiver man mit seinem Hund zusammen lebt, desto bewusster erlebt man das doch auch.

Natürlich hätte ich mir gewünscht, ich hätte Anna früher kennen gelernt. Aber was dann? Dann wäre sie woanders gelandet und nicht bei mir, weil ich erst jetzt in der Lage war einen zweiten Hund aufzunehmen.

Klar wünschte ich mir, dass meine Maus vielleicht nicht 12 ist, sondern erst 9, aber es ist wie es ist.

Ich bereue ganz und gar nicht, dass ich einen alten Hund in mein Leben geholt habe. Sicherlich werde ich es bereuen, wenn "es" soweit ist, dessen bin ich mir fast sicher. Aber ich werde auch dankbar und froh sein für die gemeinsame Zeit. Denn Anna ist ein einmalig toller Hund und ich werde jeden Tag mit ihr geniessen und hoffen, dass wir noch eine lange Zeit miteinander haben werden.

Und wenn ich mir anschaue wie Anna´s Gesundheitszustand so unterwegs ist, dann bin ich guter Dinge, dass Nelly 15 und älter wird. Denn zwischen den beiden liegen vom körperlichen Zustand wirklich Welten Unterschiede. Gegen Anna ist Nelly absolut ein junger Hüpfer. ;)

Und man sieht optisch auch nicht, dass die beiden nur 2 Jahre auseinander liegen, obwohl Nelly ja eh oft für einen Welpen oder Junghund gehalten wird. ;)

So ich ziehe mich mit meiner Rentner-Gang jetzt ins Schlummerland zurück.

Bis in Bälde
Mona und die Ömchens

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