Freitag, 1. August 2014

Ausnahmsweise nichts mit Hunden

Liebe Blog-Leser,

ausnahmsweise will ich mal etwas schreiben, das so rein gar nichts mit Hunden zu tun hat.
Mich beschäftigt dieses Thema schon lange und gestern sah ich eine Dokumentation, die das wieder hoch holte.

Worum geht es denn hier, was mir so wichtig ist? Um Religion und was in ihrem Namen alles angestellt wird.

Ich möchte vorweg schicken, dass ich grosser Fan von Glauben und Religion im Allgemeinen bin. Ich bin nicht christlich und gehöre auch sonst keiner Religion an. Aber ich weiss, dass der Glaube an etwas im wahrsten Sinne Berge versetzen kann, dass Glaube über schwerste Zeiten hinweg hilft und für eigentlich jeden Menschen sehr wichtig ist.
Ich habe die Bibel genau so gelesen wie den Koran, das Buch Mormon, aber auch Bücher über Voodoo, "abtrünnige Jünger" (z.B. Thomas-Evangelium), Satanismus und "Begegnungen mit Seth". Einfach weil mich alles in diesem Zusammenhang interessiert. Am besten hat mir davon das Totenbuch der Ägypter gefallen, aber gut, ich bin auch riesen Ägypten-Fan, aber das nur am Rande. ;)

Was mich wirklich wütend, gar rasend macht ist, wenn im Namen eines guten Glaubens schlechte Dinge getan werden.
Das bekannteste Beispiel ist wohl beim Koran zu finden. Während die normalen Muslime als Extremisten geächtet werden, sind die wahren Verblendeten unterwegs, um wieder irgend etwas in die Luft zu sprengen.
Als ich mir mein Tattoo am Handgelenk in arabischer Schrift stechen lassen wollte, wurde ich gewarnt. Man könne mich, wenn ich mal irgendwo hin fliegen will, für einen Terroristen halten. Ähm... ja... ganz genau.

Kommen wir jetzt zu der Geschichte einer Religion, mit der ich mich ein wenig genauer beschäftigt habe (bin natürlich weder Historiker, noch Experte): Die katholische Kirche oder auch allgemein der christliche Glaube, auch schon vor der Aufspaltung in katholisch, evangelisch und co.

Der christliche Glauben hat viele ursprünglichere Religionen vernichtet. Wie zum Beispiel die nordische Mythologie oder auch den altägyptischen Glauben. Und es floss viel Blut. Ja aber warte mal - du sollst nicht töten?! Wie war es denn damit? "Alle Menschen sind vor Gott gleich" und so, aber da wissen wir ja aus vielen Epochen der Menschheit, dass das nicht so ganz ernst genommen wird....

Einer der grossen Meilensteine der katholischen Kirche im Speziellen war der Ablasshandel - das Freikaufen von seinen Sünden. Die Reichtümer der katholischen Kirche kann man teilweise im Kölner Dom sehen und was da an Geschmeide hängt, könnte grosses Leid und Hunger in der Welt zumindest für eine ganze Zeit beenden.

Der Hexenhammer darf auch nicht vergessen werden. Wie sich Nachbarn gegenseitig verrieten, weil ihnen die Nase des anderen nicht passte und dann einer der Beteiligten wegen Hexerei angeklagt wurde und sterben musste.

Eine weitere Station der christlichen Kirche ist die Auslieferung konvertierter jüdischer Gläubigen. Zuerst wurde sich gewehrt, doch dann mit dem NS-Regime bereitwillig kooperiert.

All das sind doch Dinge, die es laut der Bibel schon bei Anwendung der 10 Gebote gar nicht geben dürfte!

Seit einigen Jahren - und das ist es schlussendlich worauf ich hinaus will - kommen immer wieder Skandale über Kinedsmissbrauch auf.
Ein Priester nutzt die Gutgläubigkeit und das Vertrauen von Kindern (meist Jungen wie mir scheint) aus und missbraucht sie. Hunderte von Malen und dem Vatikan ist das bestens bekannt.

In Amerika, Wisconsin, gab es einen Priester, der Schulleiter einer Gebärdenschule war (Lawrence C. Murphy). Dieser Typ missbrauchte über 20 Jahre Jungen und der Vatikan wusste das.
Doch der Vatikan schwebt so sehr über allem, dass mit der zivilen Strafverfolgung nicht zusammen gearbeitet wird. Nein, vielmehr behalten solche... Individuen... ihre Ämter und werden einfach laufend versetzt, um noch mehr Leid über die Heranwachsenden zu bringen.

Im Vatikan gibt es eine Abteilung, die sich Glaubenskongregation nennt. Hier landen alle Missbrauchsfälle und werden bewertet. Es wird geprüft inwieweit die Täter noch im kirchlichen Dienst verwendbar sind.
Hier frage ich mich ganz klar: Was muss da geprüft werden? Vor allem über 2 Jahrzehnte?! Hat der Kerl ein Mal Hand an ein Kind gelegt, MUSS der doch "weg vom Fenster" sein. Was gibt es da zu überlegen?

Vertuschungsversuche werden natürlich gestartet, aber vor einigen Jahren kam eine Welle an Wortmeldungen der Opfer. Nicht nur in Deutschland.
Auf der ganzen Welt gibt es kirchliche "Behandlungszentren" für solche... Individuen...
Auf der ganzen Welt... das muss man sich mal vorstellen. Und schon bekommt man das Gefühl, dass die Hälfte aller Pädophilen aus den Reihen der Kirche stammen oder nicht? Das ist sicherlich nicht so, aber wenn das so viele Standorte rechtfertigt und so viele Fälle bekannt sind, dann entsteht so ein Eindruck doch unweigerlich.

Wird ein Pädophiler bewusst katholischer Priester, weil diese auf Kirchenfahrten und co. Zugriff auf Kinder und Jugendliche haben? Das kann ich mir nicht so recht vorstellen.
Gibt es sowas auch in der evangelischen Kirche in dem Ausmaß? Wäre auf jeden Fall eine Prüfung wert.

Ich habe mal flott gegooglet und da sieht es nicht viel anders aus. In einem Zeitungsbericht aus Januar 2013 steht:
"In den vergangenen zehn Jahren hatten 24 Fälle von sexueller Gewalt zu Disziplinarverfahren gegen Kirchen-Beschäftigte geführt. Dabei seien drei Entlassungen ausgesprochen worden, berichtete Landeskirchenrätin Katja Wäller."
(hier der ganze Artikel)

Und auch hier frage ich mich: 3 Entlassungen? Haben diese 3 Täter alle 24 Fälle zu verschulden? Oder sind von 24 Tätern nur 3 entlassen worden? Dieser Satz lässt viel Raum für Spekulationen.

Religion und Glaube ist etwas, das so vielen Menschen Kraft und Halt gibt. Es ist etwas wirklich Gutes - völlig egal an was man selbst glaubt, ob Gott oder Allah oder alles für Humbuk und erfunden hält. Das spilt keine Rolle, denn der Glaube hilft vielen Menschen.
 Er ist etwas Gutes und sollte immer gut gelebt werden. Die Kirche selbst und ihre "Diener" aber machen dieses Gute immer wieder selbst kaputt. Indem sie Tod (Inquisition, Ausrottung anderer Religionen, Hexenverfolgung, Auslieferung konvertierter jüdischer Mitglieder) und Leid (Missbrauch, Ablasshandel) über Menschen bringen.
Mitarbeiter der Kirche zu sein sollte kein Beruf, sondern eine Berufung sein, sollte "fromm und gläubig" sein, sollte seinem Gott, den Menschen und seiner Gemeinde dienen. Und es gibt soooo viele, die genau das nicht tun, die misshandeln, vertuschen, darüber hinwegsehen, um das Leid noch zu vergrössern, indem der Täter unter der schützenden Hand seiner Kirche weiter sein Unwesen treibt.
Widerlich ist das!

Und dann gibt es die Menschen, die zeigen was ein gläubiges Leben alles bewegen kann, die für andere da sind, ohne dafür bezahlt zu werden.
Ich kenne ein sehr gläubiges Ehepaar, die einen Verein in Flensburg gegründet haben, der Treffpunkt für (meist allein erziehende) Eltern und ihre Kinder ist. Wo die Eltern Hilfe bekommen, sich austauschen können, Kleidung und Spielzeug für die Krümel bekommen können. Dieses Ehepaar drängt niemandem seinen Glauben auf, aber sie nehmen das Gebot der Nächstenliebe sehr ernst.

Nehmen wir auch die Geschichte von Sam Childers, der ein wirklich übler Verbrecher war, bevor er zu Gott fand. Aus diesem Finden heraus fuhr und fährt er immer wieder in den Sudan, um dort Waisenhäuser zu errichten und Kinder davor zu beschützen als Kindersoldaten benutzt oder getötet zu werden. Sein Leben wird in dem Film "Machine Gun Preacher" gewürdigt, der sehr sehenswert ist. (Link zur Wikipedia-Seite über Sam Childers)

Ich finde es eine Schande, was "die Kirche" teilweise tut. Nicht nur für die Institution, sondern auch für jeden, der ihr angehört und so etwas nicht tut. Und für jeden Gläubigen, der diese gute Sache gut auslegt und ein gutes Leben führt.

Ich könte mich noch stundenlang aufregen, aber ich glaube, dass es nun gut ist. Eigentlich gehört es hier auch gar nicht hin, aber das ist für mich ein grosses Thema, das ich sehr wichtig finde.

Alles Liebe
Mona

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