Mittwoch, 4. September 2013

Tierschutz fängt zuhause an

Liebe Tierfreunde,

das Wort "Tierschutz" ist ein so weitgefasster Begriff, es fällt so viel darunter.
An Demos gegen Massentierhaltung teilnehmen z.B. - schaut hierzu mal in das Fotoalbum der Facebook-Seite vom Tierheim Itzehoe, die haben kürzlich an einer sehr gut organisierten Demo diesbezüglich teilgenommen. Aber das nur am Rande.

Dann kann man aktiv durch die Welt hüpfen oder fahren, um Tieren aus Notsituationen zu helfen.
Die Liste der Möglichkeiten ist unendlich lang.

ABER: Der Tierschutz fängt zuhause an.

Zum Beispiel alleine schon sich über sein Tier zu informieren. Habe ich EIN Kaninchen zuhause, habe ich als Halter da schon versagt (man muss das mal so deutlich sagen).
Kaninchen leben in freier Wildbahn zu hunderten in Kolonien zusammen. Warum also halte ich das Tier in Gefangenschaft alleine?
Gleiches gilt für Meerschweinchen, die in grossen Familiensippen zusammen leben.

Beim Hund ist die Einzelhaltung auf jeden Fall grenzwertig. Jedoch ist sie möglicher, weil man die Möglichkeit hat sich mit anderen Hunden zu treffen, sodass der eigene Hund Sozialkontakte haben kann.

Weiter geht es bei der Art der Haltung. Kaninchen in 1 m-Knästen - auch hier habe ich in meinr Informationspflicht versagt. Kaninchen sind bewegungsfreudige Tiere, sodass jeder Platz unter 2 qm pro Nase als Minimum inakzeptabel ist. Auf genügend Platz sind Kaninchen auch viel interessanter, können interagieren, sind ausgelassener, ruhiger, werden nicht aggressiv durch den sogenannten "Käfigkoller".

Ein weiteres Thema ist die Art der Fütterung.
Kaninchen und Meerschweinchen kommen aus kargen Landschaften, ihre Hauptnahrung besteht aus Gräsern und Kräutern. Weiterhin haben beide Tiere einen Stopfmagen - kommt vorne nichts rein, kommt hinten nichts raus. Und in der Mitte gährt es, sodass viel zu viele Tiere einer Trommelsucht oder Aufgasung erliegen. Es ist ein absolutes MUSS, dass diese Tiere städig etwas zu fressen zur Verfügung haben.
Aber damit ist kein Fertigfutter gemeint, das hauptsächlich aus Getreide besteht, für die Halter noch ein paar bunte Brocken mit rein, damit es schön aussieht. Das ist nicht nur teuer, sondern auch schädlich.
Es macht die Tiere satt und sie hören auf zu fressen (hier wieder: Stopfmagen). Ausserdem enthält Getreide Stärke, auf das der Verdauungsapparat nicht ausgelegt ist.
Hier gilt: Wenn trocken, dann getreidefrei. Aber hauptsächlich sollte man diese Tiere mit Frischfutter und Heu ernähren.

Das gleiche gilt beim Hund:
Hunde sind keine Pflanzenfresser, aber in den meisten Futtersorten stehen pflanzliche Bestandteile ganz vorne in der Zusammensetzung. Je weiter etwas hinten steht, desto weniger ist es enthalten.
Zu diesem Thema habe ich ja schon häufig geschrieben, deshalb kürze ich es an dieser Stelle ab.

Bei Katzen ist es aber noch viel schlimmer. Die brauchen nämlich gar keine pflanzlichen Inhaltsstoffe. Und auch ihr Verdauungsapparat kann diese überhaupt nicht verwerten.
Liest man sich die Zusammensetzung diverser Futtersorten für Katzen durch, müsste es einem eigentlich kalt den Rücken runter laufen. Ein Fleischfresser, der mit billigen, pflanzlichen Füllstoffen abgespeist wird. Vorne drauf steht dann "Premium" oder ähnliches, um das Gefühl der Hochwertigkeit zu vermitteln.

Nun könnte man böse auf die Futtermittelindustrie sein. Nicht vollkommen zu Unrecht, aber man darf nicht vergessen, dass hier Konzerne dahinter stehen, die den dicken Reibach machen wollen.

Und sie machen ihn. Warum? Weil man als Halter zu sehr vertraut und sich zu wenig informiert.

Ich will mich da überhaupt nicht rausnehmen. Als ich Nelly bekam, war mir wichtig "Billig, aber gut". Das endete bei einer Hausmarke eines rot-gelben Herstellers für 10 Euro pro 15 kg. Dass DAS nicht hochwertig sein kann, brauche ich sicherlich nicht zu betonen.

Gleiches gilt bei meinen Kaninchen früher. Das grosse V hat mit mir verhältnismässig lange gutes Geld verdient und die Fellnasen fanden es toll. Und ich habe heute noch die Miniknäste im Keller stehen, weil ich mich nicht traue die auf den Sperrmüll-Haufen zu legen aus Angst, dass die jemand weg schleppt und ein weiteres Tier leiden muss.

Den Unterschied macht eins: Die Verantwortung wahrnehmen und sich informieren.

Ich hatte nun das Glück von vielen unterschiedlichen Menschen und Tierärzten lernen zu können. Aber diese Menschen gaben nur Denkanstöße - die besten Lehrer sind und waren immer die Tiere selbst.
Schaut man sich an wie die Tiere leben und stellt dies bestmöglich nach, kann gar nichts schief gehen. Je naturnäher die Tiere behandelt werden, desto wohler fühlen sie sich und den Unterschied sieht man in jedem Fall.

Also liebe Leute: Schaut euch an wie eure Haustiere leben würden, wenn ihr sie nicht hättet und baut diesen natürlichen Lebensstil nach.

Damit ist nicht gemeint einen Hund frei durch´s Dorf streunen zu lassen oder Kaninchen einfach irgendwo auszusetzen. Sondern dass ihr in eurem Heim die besten Voraussetzungen schafft, dass nicht nur das Tier sich euch anpassen muss, sondern ihr dem Tier auch ein grosses Stück entgegen kommt. ;)

Alles Liebe
Mona

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen