Montag, 9. September 2013

Tierärztliche Notfälle

Liebe Tierfreunde,

gespannt verfolge ich auf Facebook die Seite eines Tierarztes, den ich nicht mal kenne.
Aber die schreiben wirklich gut und teilweise sogar richtig lustig, dass es mir eine Freude ist, mir die Texte durchzulesen.

Es handelt sich um die Facebook-Seite von der Tierarztpraxis Dr. Elke Jonigkeit - für alle, die mal gucken wollen. ;)

Im heutigen Beitrag geht es darum was ein echter Notfall ist und wo sofort angerufen werden muss ohne Rücksicht auf Verluste.

Dieses Thema möchte ich hier aufgreifen, weil ich aus eigener Erfahrung weiss wie viele Gedanken man sich macht, ob man nun wirklich einen Notfall hat.

KEIN Notfall ist, wenn das Tier seit 8 Tagen Durchfall hat und man dann Sonntag Nacht anruft.
Warum ist das kein Notfall? Ganz einfach: Weil man 8 Tage Zeit hatte vorher zum Tierarzt zu gehen. Zu normalen Sprechzeiten - ein Tierarzt hat auch ein Leben.

Was ist denn nun ein Notfall?

Offensichtliche Sachen wie Knochenbrüche und co. sind jedem klar.

Ein bisschen unklarer sind aber Dinge, die bei genauerer Betrachtung lebensbedrohliche Zustände darstellen.

Das kann zum Beispiel hohes Fieber sein, plötzlicher, wässriger Durchfall. Orientierungslosigkeit, plötzliches umkippen, steinharter, aufgeblähter Bauch. Um nur mal einige Beispiele zu nennen.

Das ist auf alle Tierarten gemünzt, nicht nur auf Hunde.

Um mal mögliche Diagnosen aufzuzeigen und damit die Dramatik der oben genannten Symptome:

Hohes Fieber dürfte jedem klar sein, dass das bei jeder Tierart bedrohlich werden kann. Es sitzt irgendwo eine fette Entzündung, die auch Organe oder ähnliches betreffen kann.

Plötzlicher, wässriger Druchfall:
Katze und Hund: Vergiftung
Kaninchen und Meerschweinchen: Vergiftung, schwere Darmparasiten - bedenke, dass diese Tierarten einen Stopfmagen haben und wässriger Durchfall alles durcheinander bringt, was weitere schwere Folgen haben kann.

Orientierungslosigkeit:
Vergiftungserscheinung, Nervenerkrankung

Plötzliches umkippen:
Nervenerkrankung, Frühstadium der Epilepsie, bei Kaninchen E. cuniculi (spezielle Kaninchen-spezifische Nervenerkrankung, die Krampfen und Kopf-Schiefstellung verursacht, Tiere können in einem Krampf erliegen)

Steinharter, aufgeblähter Bauch:
Hund: Magendrehung, Darmverschluss
Katze: Darmverschluss
Kaninchen und Meerschweinchen: Trommelsucht (Kaninchen) bzw. Aufgasung, das Futter kam im Magen-Darm-Trakt zum Erliegen und gährt nun, was Gase verursacht. Dieser Vorfall ist überaus schmerzhaft und führt bei zu langsamem Eingreifen zum Tod.

Es gibt so viele Krankheitsbilder, die ich glücklicherweise gar nicht alle kenne.

Wichtig ist genau hinzusehen und wenn man das Gefühl hat, dass ein Tierarztbesuch nicht warten kann, dann auch nicht zu warten.

Ja, ein Tierarzt ist ein Mensch, der Schlaf braucht und Freizeit haben will. Er ist aber auch ein Mensch, der sich der Gesundheit unserer Tiere verschrieben hat und weiss, dass Notfälle zu jeder Tages- und Nacht-Zeit kommen können.

Zögert nicht, wenn ihr das Gefühl habt, dass ein Tierarztbesuch JETZT nötig ist.

Alles Liebe
Mona

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