Mittwoch, 18. September 2013

"Kampfhunde"

Liebe Tierfreunde,

auch ich möchte mich in die Reihe derer stellen, die über das Thema "Kampfhunde" sprechen.

Zuerst einmal gibt es für diesen Begriff zwei unterschiedliche Definitionen:

Die gängiste ist der von den Medien geprägte Begriff vom "Kampfhund", der unterschiedlichste Rassen zusammen fasst.
Dies können sein Staffortshire Terrie, Bullterrier, aber auch Rhodesian Ridgeback und Rottweiler.
Die Liste der möglichen "Kampfhunde" ist lang, wird allgemeinhin jedoch mittlerweile als Rassebegriff herangezogen.

Die andere Formulierung lautet schlicht: Hunde, die zum Kämpfen gebracht werden. Meist durch Brutalität der "Menschen", die diese Tiere halten.

Kommen wir nun zu meiner Meinung:

Alles fing an, als zwei Rottweiler einen kleinen Jungen töteten. Das ist tragisch und wahnsinnig traurig. An der Tatsache, dass Menschen oder ander Tiere durch Hunde getötet werden, bleibt unangetastet nicht tragbar.

Dies möchte ich mit meiner folgenden Ausführung weder schmälern, noch leugnen. Es gab und gibt diese tragischen Fälle und es wäre respektlos den Opfern gegenüber zu sagen "Ja gab es, aber...."
Kein Aber... kein Leugnen, kein Augen-Verschliessen.

Ihr wisst alle, dass ich ein grosser Freund von Hunden bzw. Tieren allgemein bin, ABER was zu weit geht, geht einfach zu weit.

Dennoch finde ich schrecklich, dass Lebewesen einer oder mehrerer Rassen pauschal als gefährlich eingestuft werden.
Ich formuliere das bewusst so, denn wer sich auch nur im geringsten mit der Geschichte unseres Landes auseinander gesetzt hat, weiss: Das hatten wir doch schon einmal!

Ja, lieber Leser, ich meine das genau so drastisch wie es den Anschein macht. Wir hatten das schon einmal und es ist noch nicht einmal 100 Jahre her.

Hass, Wut, Verurteilung aufgrund der Rasse - und das alles endete mit Schikane, Rechte-Entzug bis hin zum Entzug der nackten Daseinsberechtigung.

Genau das, lieber Leser, passiert seit mehr als einem Jahrzehnt wieder. Wieder bei uns, wieder durch das Volk und die Regierung gewollt. So viel Leiden, so viele Leben wurden unnütz verschwendet.

Und warum? Aus dem gleichen Grund: Propaganda.

Hunde bzw. ihr Verhalten sind das Produkt der dazugehörigen Menschen. Habe ich einen aggressiven Hund, hat ein Mensch (in diesem Fall meistens ich bzw. der vorige Halter) ganz viel dafür getan, dass es soweit kam.
Aber auch das Schulterzucken "War ich nicht, der war schon so als ich ihn bekam" gilt hier nicht - und ich spreche hier tatsächlich aus Erfahrung.
Nur weil ich es nicht war, der für das Verhalten verantwortlich ist, so bin ich doch dafür verantwortlich andere vor meinem Hund zu schützen. Im Bestfall mit einem vernünftigen Training, aber Umsicht und Verantwortungsbewusstsein gehören unabdingbar dazu. Ein solches Training dauert Jahre und wird niemals richtig vorbei sein.

Das aber nur einmal am Rande.

Wenn ich meinen Hund zu einem beissenden Hund mache, dann bin ich grundlegend nicht geeignet, um ein Lebewesen zu beherbergen.

Solchen "Menschen" müssen die Hunde entzogen und die Hunde resozialisiert werden. 

Lieber Leser, die Beiss-Statistiken führen keine der Rassen an, die auf den berühmten Listen stehen.
Ich weiss, welche es sind, aber ich werde nicht das gleiche tun, wie mancher "Hunde(nicht)-Versteher", der mit dem Finger auf eine Rasse zeigt und sagt "Die sind böse".

Kein Lebewesen kommt bösartig auf die Welt... kein einziges, niemals.

Würde jemand einen Löwen als bösartig bezeichnen, weil er tötet? Nein, das ist richtig. Da wird dann angehängt "Er tötet, weil er überleben muss".

Wenn ein Hund zu einem Kampfhund (nach Definition 2 im Eingangstext) gemacht wird, dann tötet er nicht einfach nur. Er tötet, weil.... und in diesem Moment lautet die Erklärung "Er tötet, weil sein Mensch es von ihm verlangt".

Ich betone nochmal, dass das die Opfer nicht schmälern oder leugnen soll, sondern weil es tragischer Weise genau so ist.

Staffortshire werden in Amerika und England als tolle Familienhunde geschätzt wie bei uns der Golden Retriever.
Ist das so, weil diese Hunde sooo bösartig sind? Lieben die alle ihre Kinder nicht?

Betrachtet das einzlne Tier... ist das EINZELNE Tier bösartig geworden, sucht nach dem Grund und sucht nach einer Lösung. Verurteilt nicht und schreit niemals "Einschläfern", sofern nicht wirklich ALLES für dieses Tier versucht wurde.

Jedes Leben ist wertvoll, jedes Lebewesen hat eine Geschichte. Jeder wird zu dem, zu dem er gemacht wurde. Von Eltern, Freunden, Erfahrungen - und der Hund vom Halter.

Verurteilt nicht den Hund, sondern tut es mit dem Halter. Nicht der Hund muss sterben, sondern der Halter muss ein Verbot der Tierhaltung bekommen.

Denkt darüber nach, was wir in Deutschland bereits hatten. Etwas, dass sich niemand zurück wünschen würde. Etwas, das vielen das Leben gekostet hat.

Und es wird seit Jahren wiederholt....

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