Freitag, 2. August 2013

Online-Petitionen und E-Mail-Aktionen

Liebe Tierfreunde,

das Werkzeug der Online-Petition oder auch Protestaktionen per E-Mail ist im Tierschutz ein sehr beliebtes.
Es wird gegen alles und jeden protestiert und Tierfreunde nehmen sehr gerne daran teil.

An und für sich ist dagegen auch überhaupt nichts einzuwenden. Es geht schnell und man hat damit vom Schreibtisch aus seinen Unmut kund getan.

Häufig aber sind es blinde Aktionen. Entweder liegen eigentlich gar keine Infos vor und man macht aus Solidarität zum Tierschutz mit, denn wenn es von einem Tierschutzverein kommt, dann MUSS das ja alles stimmen und korrekt sein. Kaum einer macht sich die Mühe solche Aufrufe einmal per Google zu prüfen.

So kam es nicht selten vor, dass in blindem Aktionismus Regierungsmitglieder mit E-Mails zugeschüttet wurden oder Online-Petitionen mit falschem Wahrheitsgehalt verbreitet wurden.

Heute früh erreichte mich folgender Aufruf:
Ein Bild mit einem ganz normalen Hund drauf. Daneben die Bitte "Bitte helft mir und meiner Schwester" und einen Haufen E-Mail-Adressen von dänischen Behörden und Amtsträgern.

Darunter waren auf Facebook allerhand Beiträge, dass man eine Mail rausgeschickt habe.

Aus dem Zusammenhang kann man sicherlich erahnen, dass die Hunde im Rahmen des dänscihen Hundegesetzes getötet werden sollen. Aber warum, unter welchen Umständen das zustande kam oder oder oder - diese Informationen fehlen vollkommen.

Bitte denkt daran, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist und Betiligungen an solchen Aktionen in einem gewissen Rahmen euer Nachteil sein können. Zum Beispiel, wenn ihr eine Mail schreibt und ausfallend werdet, kann eine Anzeige gegen euch geschaltet werden.

Sicherlich nicht für die blosse E-Mail. Aber denkt auch daran, dass jede E-Mail, die unnütz geschickt wurde es für alle sinnvollen Aktionen sehr schwer machen "Gehör" zu finden.
Wer täglich 2000 E-Mails bekommt wegen einem Fall, den es vielleicht gar nicht gibt, der liest sie auch nicht, wenn es einen berechtigten Beschwerdefall gibt.

Mit blindem Aktionismus und blinder Solidarität ist im Tierschutz schon immer viel kaputt gemacht worden. Und nur, weil man es vom Schreibtisch aus erledigen kann, heisst es nicht, dass solche Aktionen nicht dazu gehören können.

Also bitte nehmt euch die Zeit und schaut euch das alles genau an. Oder aber nehmt nicht daran teil, wenn so gar keine Infos (wie in diesem Beispielfall) vorliegen.

Wenn der Fall realistisch ist und eine echte Gefahr darstellt, machen sich die Aufrufenden in der Regel viel Arbeit damit, diejenigen, von denen sie etwas wollen (nämlich, dass ihr tätig werdet) auch mit reichlich Informationen zu versorgen.

Alles Liebe
Mona

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