Sonntag, 19. Mai 2013

Regelmässig entwurmen? Was spricht dafür, was spricht dagegen?

Hallo ihr Lieben,

viele Hundehalter, insbesondere diejenigen mit Kindern, entwurmen ihren Hund regelmässig. Das heisst meistens alle 3 Monate.
Andere Hundehalter sind total gegen die Entwurmung, wieder andere sind ein Mittelding.

Was spricht gegen eine regelmässige Entwurmung?

Zuerst einmal ist die Wurmkur ein Medikament, das in diesem Fall prophylaktisch gegeben wird. Ich nehme auch nicht prophylaktisch etwas gegen einen Herzfehler (als Beispiel), obwohl er nicht erwiesen ist.
Häufig wird die Wurmkur heruntergespielt als harmlos, aber sie wirkt im Körper und wird nicht heraus geschleust, nur weil keine Würmer vorhanden sind.

Dann ist die 3-monatige Entwurmung eine trügerische Sicherheit. Allzu oft hört man "Der hat keine Würmer, ich habe den vor 4 Wochen entwurmt".
Die meisten "regelmässig-Entwurmer" scheinen zu glauben, dass eine Wurmkur vorbeugend ist und für 3 Monate hält. So wie eine Impfung 2 oder 3 Jahre vorbeugt. Das ist ein Trugschluss, denn wenn der Hund eine Wurmkur bekommt, dann beseitigt die Stand HEUTE eventuell vorhandene Würmer und morgen können dann welche aufgenommen werden und der Hund hat doch welche.

Das sind die beiden grössten Gegenargumente, die man gegen eine Wurmkur vorbringen kann.

Was spricht für eine regelmässige Entwurmung?

Wenn man z.B. einen Hund zuhause hat, der gerne und viel die Haufen anderer Hunde und anderer Tiere frisst, ist das Risiko eines Wurmbefalls natürlich deutlich erhöht.
Da nicht immer alle Würmer oder deren Larven in Kotproben nachgewiesen werden können, weil sie nicht mit jedem Stuhlgang ausgeschieden werden, kann also eine Kotprobe ergeben, dass keine Würmer vorliegen, obwohl doch welche da sind.
Das heisst: Hat man einen Haufenfresser, hat man ein sehr hohes Risiko der Würmer und entschliesst sich hier u.U. zu einer regelemässigen Wurmkur.
Um dies allerdings effektiv zu betreiben, müsste der Hund dann praktisch alle paar Tage eine Wurmkur erhalten. Eine schwierige Gradwanderung.

Das enge Zusammenleben von Mensch und Hund, inbesondere Kind und Hund ist natürlich ebenfalls ein Risikofaktor, dass der Hund die Würmer auf den Menschen überträgt. Der Übertragungsweg ist häufig das Maul des Hundes oder seine Ausscheidungen. Leckt ein wurmbefallener Hund also ein Gesicht, KANN die Übertragung auf den Menschen erfolgen.

Welche Alternativen gibt es?

Es gibt Hausmittelchen, die (angeblich) vorbeugend gefüttert werden können, damit Würmer sich nicht so leicht festsetzen können. Dazu gehört die Gabe von Karotten und Kokosflocken bzw. das Fruchtfleisch der Kokosnuss.
Wie wirksam diese Hausmittelchen tatasächlich sind, ist mir nicht bekannt. Schaden kann es aber auch nicht. ;)

Alternativ kann man auch regelmässig eine Kotprobe zum Tierarzt bringen, um diese auf Wurmbefall untersuchen zu lassen. Wie oben schon erwähnt, ist dies jedoch nicht immer aussagekräftig.
Um ein möglichst gutes Ergebnis zu erhalten ist es nötig, mindestens die Haufen von 3 Tagen einzusammeln. Diese Faustregel gewährt eine relativ hohe Sicherheit, dass wenn Würmer vorliegen, sie in diesem Zeitraum auch ausgeschieden werden.

Die sicherste Methode ist ein Blutbild. Anhand eines Wertes kann man ablesen, ob ein Wurmbefall vorliegt oder nicht. Natürlich müsste auch das sehr regelmässig durchgeführt werden, was nicht zuletzt kostspielig ist. Und der Hund dann irgendwann vor lauter Einstichstellen wohl einem Junkie ähneln dürfte. ;)

Zuguterletzt einmal meine Methode:

Ich achte darauf was aus Nelly rauskommt, gucke es mir an. Wenn ein Wurmbefall vorliegt, sieht man das häufig am Häufchen.
Ansonsten bringe ich allerings in unregelmässigen Abständen Kotproben zum Tierarzt, die bislang immer wurmfrei waren.
Diese kleinen Hausmittelchen gehören bei mir zur normalen Fütterung, allerdings eher Karotten als Kokos, das frisst sie nicht sehr gerne (kann ich verstehen ;) ).

Da ich ein Mal im Jahr ein Blutbild machen lasse, bin ich zumindest immer zu dem Zeitpunkt auf der sicheren Seite.

Nelly ist aber auch kein Haufenfresser, kein Mäusejäger und dass sie draussen ein Müllschlucker ist, versuche ich bestmöglich zu verhindern.
Mit dieser Methode und ihrem Verhalten hatte sie in ihrem ganzen Leben ein Mal einen leichten Wurmbefall, der nicht durch eine Kotprobe, sondern durch ein Blutbild nachgewiesen werden konnte. Und das seit nunmehr fast 8,5 Jahren.

Ich bin kein Freund von prophylaktischer Entwurmung und die letzten Jahre haben gezeigt, dass das auch nicht sein muss. Nelly bekommt dann eine Wurmkur, wenn ein Befall nachgewiesen wurde oder vieles dafür spricht auch schonmal ohne Kotprobe oder Blutbild. Das beschränkte sich in den letzten Jahren jedoch ungefähr auf alle 2 Jahre.

Wie haltet ihr es mit den Wurmkuren?

Alles Liebe
Mona

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