Samstag, 2. Februar 2013

Nelly ist doch NUR ein Hund...

Guten Morgen ihr Lieben,

der Satz, den ich mir heute von meiner Schwester anhören durfte, weil ich 1 Mal im Jahr ein Blutbild bei Nelly machen lasse, lautet vollständig eigentlich so: "Du übertreibst es ja aber auch massiv. Denk dran, dass Nelly NUR ein Hund ist. Das ist vollkommen überzogen was du da machst."

Höre ich von jemandem, der am 30.11.2012 seinen Hund einschläfern lassen wollte und von mir verlangte, tatenlos dabei zuzusehen.

Ich wollte diese 7 Jahre andauernde, traurige Geschichte hier gar nicht in aller Ausführlichkeit erzählen. Deshalb nur mal so die Eckdaten:

Im April 2006 bekam meine Schwester ihren ersten Hund. Ich hatte ja nun Nelly und so war es für sie dann wohl eine gute Idee auch einen Hund zu bekommen. Asko brachte diverse Verhaltensprobleme mit wie zum Beispiel Menschen zu beissen. Ich riet ihr von dem Hund dringend ab. Das als Anfänger ist einfach ne Nummer zu hart. Ich hatte zwar lediglich genau so viel (besser wenig) Erfahrungen mit Hunden, aber das leuchtet ja ein.
Nein, es musste dieser Hund sein.

In all den Jahren gab ich es dann irgendwann mal auf, dass er und ich Freunde werden. Er verprügelte ständig Nelly für ihre blosse Anwesenheit, biss meinen Vater, mich, fremde Leute. Es war eine Terrorherrschaft, aber er hatte nie Konsequenzen aus seinem Verhalten.

Meine Schwester kann nichts dafür, dass er so wurde. Aber dass er so geblieben ist, hätte nicht sein müssen.

Als meine Nichte zur Welt kam, stand kurze Zeit später fest, dass das dauerhaft nicht zu bewerkstelligen ist. Es ging die Suche nach einem neuen Zuhause oder einer Pflegestelle für ihn los. Tierheime und private Vereine lehnten ihn ab. Wegen Überfüllung oder mangels passender Pflegestellen. Ich möchte an dieser Stelle betonen,d ass ich beides gut verstehen kann, nur half es in der Situation eben leider nicht.

Fast 1 Jahr wurde gesucht, ich liess meine Kontakte spielen. Teilweise hatte ich aber das Gefühl, dass ich alleine suchte und meine Schwester nichts dafür tat.
Dann fiel die Etscheidung: Am 01.12.2012 sollte sein Todestag sein.
Sie fand auch einen Tierarzt, der bereit war diesen Hund ohne medizinische Indikation zu töten.
Er hatte zu dem Zeitpunkt bereits 3 Mal meine Nichte gebissen und wir sind uns völlig einig: SO konnte es nicht weiter gehen.

Ich kontaktierte nochmal jeden, der mir einfiel mit dem Todesdatum in der Tasche. Ich hasse solche Druckmittel wie die Pest, aber ich musste diese Karte ausspielen, denn das war keine leere Drohung.
Der Termin wurde dann auch noch um einen Tag vorgezogen und so sollte es der 30.11. um 18 Uhr sein.
Dank meiner liebsten Tierärzte, die gute Kontakte in Tierheime haben, konnte 30 Minuten vor dem Einschläferungstermin dann noch ein Platz für ihn gefunden werden.
Nachdem meine Schwester mich nachmittags darum bat es sein zu lassen, nicht immer wieder Hoffnung aufkeimen zu lassen.
Da konnte ich nur auf die Gefühle meiner Schwester keinerlei Rücksicht nehmen, sondern hier zählte nur, dass der Hund nicht eingeschläfert wurde. Und ich finde traurig, dass Menschen, die ihn nicht mal besonders mochten, für ihn gekämpft haben, statt sie selbst.

Das ist mal ganz grob der Ablauf...

Eigentlich hätte mir klar sein müssen, dass ich von ihr keinen anderen Satz hören konnte nach alle dem. Aber ich war dennoch negativ überrascht, als ich zu hören bekam, dass ein jährliches Blutbild völlig überzogen sei.
Sie sei ja schliesslich kein Mensch, sondern NUR ein Hund. Diese Betonung hörte ich mehrfach.

Gut, wenn das so ist, dass ein mir Schutzbefohlenes, von mir abhängiges Lebewesen keine ausreichende Gesundheitsfürsorge braucht, warum geht sie dann mit ihren kindern zu allen Vorsorge-Untersuchungen?
Neee, das ist ja was vööööööööööööööööööööllig anderes, das sind ja schliesslich Kinder.

Ja, richtig. Nimmt man aber die Art weg, bleibt es genau das: Mein Hund ist in ihrer Gesundheit von mir abhängig, genau wie ihre Kinder.

Sie muss das nicht genau so sehen wie ich, keine Frage. Aber solche Kommentare kann sie sich echt stecken. Was soll sowas?

Ja, mein Hund ist gesundheitlich sehr gut versorgt. Finde ich aber ehrlich gesagt normal, denn ich möchte, dass sie lange gesund lebt. Und eine gute Vorsorge spart hinten raus nicht nur Kosten, sondern lässt frühzeitig Krankheiten erkennen und eindämmen. Was daran falsch sein soll... naja, es ist ja schliesslich NUR ein Hund... kein Grund, eine Gesundheitsfürsorge wahrzunehmen. Das erklärt dann, warum sie ihren Hund jahrelang mit Schmerzmitteln vollgestopft hat, statt ihn ordentlich behandeln zu lassen. Hab ich nie verstanden warum sie diesen Weg gegangen ist. Jetzt weiss ich wohl warum.

So genug davon, ich ärgere mich grade wieder tierisch über sowas.

 Alles Liebe
Das minderwertige Wesen und die völlig Bekloppte

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