Samstag, 27. Oktober 2012

Blog zur Kolumne

Liebe Leser,

dieser Blog ist passend zur Kolumne im DuBarfst-Magazin entstanden, der voraussichtlich ab der nächsten Ausgabe erscheinen wird.

Diese Kolumne und der Blog erzählen von den kleinen und grossen Gegebenheiten, die man als Hundehalter so erlebt. Er erzählt von Höhen, Tiefen, Witzigem und Traurigem - eben einfach alles.

Ich möchte hier allerdings auch Themen wie Gesundheit, Ernährung, Tierschutz und sonstigem behandeln. Wenn irgendwas grade aktuell ist oder mir einfach so einfällt.

Zuerst einmal möchte ich Nelly vorstellen, denn um die wird es wohl hauptsächlich gehen.
Nelly wurde am 31.03.2005 im Ruhrpott geboren und kam am 03.09.2005 zu mir. Sie ist ein Mischling aus Cocker-Spaniel und Altdeutschem Hütehund schwarz, Schlag süddeutscher Schwarzer.
Zuerst wollte ich eine andere Hündin adoptieren, aber die wollte von mir mal so überhaupt nichts wissen. Es war die dreibeinige Meggy, ein Border Collie-Mischling von damals auch etwa 6 Monaten.
"Wie... ich soll was von DIR zum Futtern nehmen? Vergiss es, Alte!" so ungefähr hätten wohl ihre Worte gelautet, als ich ihr den Napf vorsetzte.
Der Stinkefinger war so deutlich, dass man ihn fast sehen konnte. ;) Sicherlich hätte sie sich an mich gewöhnt, aber das war irgendwie nicht meine Intention, einen Hund aufzunehmen.

Im Gegensatz zu Meggy klebte Nelly an mir wie nichts Gutes. Ich ging nach links, sie rannte hinterher, ich ging nach rechts, es konnte für sie nicht schnell genug gehen.

Nach einer Woche Überlegung holte ich also Nelly ab und sie ist nun fortan fast 24 Stunden an meiner Seite.

Aber hätte ich auch nur geahnt, was da auf mich zukommt, hätte ich mich wohl für einen anderen Hund entschieden. Glücklicherweise kann man nicht in die Zukunft schauen, denn eine bessere Lehrerin als Nelly hätte ich mir gar nicht wünschen können.

Nelly ist gesundheitlich wie verhaltenstechnisch ein sehr spezieller Hund.
Sie kann nicht alleine bleiben (mit Trainern nach allen Regeln der Kunst jahrelang vergebens versucht).
Sie hat grosse Angst vor Fremden, wenn sie diese nicht unter ganz bestimmten Umständen kennen lernen kann. Man kann nur munkeln, was da in den ersten 6 Monaten passiert ist, denn dieses Problem hat sie schon mitgebracht.
Sie ist eine seeeehr ambitionierte Jägerin und ihr Geruchssinn funktioniert zu meinem Leidwesen ganz hervorragend. Insbesondere Vögel, Katzen und alles was huscht haben es ihr angetan. Bei Katzen allerdings dreht sie richtig durch.

Sie ist extrem sensibel. Sobald ich in Stress gerate, steht sie auf "Hab acht". Völlig egal aus welchem Grund.
Wenn man laut mit ihr schimpft, bricht sie fast zusammen. Eine Freundin ist mit ihrem Beagle generell etwas lauter, aber wenn sie so mit Nelly spricht, beschwichtigt sie sofort und will alles wieder "richtig machen".
Ein Flüstern oder mit der Zunge schnalzen bringt bei Nelly viel mehr, als jedes laute Wort.

Sie ist aber auch ein sehr frählicher Hund und recht leicht zufrieden zu stellen. Mit einem Luftballon zu spielen macht ihr mehr spaß, als mit teuren Spielsachen.
Da springt sie wie wild durch die Gegend und freut sich ihres Lebens. Auch ein Platzen bringt sie nur kurz aus der Fassung.

Hat sie einen Menschen oder Hund erstmal ins Herz geschlossen, ist absolute Liebe auf allen Wegen ihr Programm. Und sie merkt sich jeden auch noch über Jahre, das ist wirklich erstaunlich, was die sich alles merken kann.

Sie ist ansonsten auch sehr intelligent, das hat sie eindeutig vom Hüter abgegriffen. Sie ist ein Mal gegen eine Glastür gerannt, danach war sie 6 Wochen nicht mehr dort. Als wir wieder da waren, blieb sie sofort stehen, als wir zur gleichen Stelle kamen. Solche Beispiele könnte ich haufenweise bringen.

Leider ist dieses Merken nicht immer gut. So war ich ein Mal bei einem Tierarzt mit ihr, der nicht gut mit ihr umging. 6 Monate lang hat sie den nicht gesehen, da wir generell einen anderen Tierarzt haben, den sie sehr gerne mag.
Heute haben wir eine Freundin zu dem "Hass-Tierarzt" begleitet und sie konnte sich leider allzu gut an ihn erinnern. Als er mir zur Begrüssung die Hand gab, sprang sie hoch und wollte ihn vertreiben. Da alles nach einem einzigen "Warn-Grollen" still ablief, war das schon etwas ernster. Also sie konnte sich scheinbar gut an ihn erinnern, denn er ist der einzige Tierarzt, auf den sie so reagiert.

 Der kritische Leser mag nun denken, dass sie grundsätzlich gefährlich ist. Das stimmt so natürlich nicht. Sie hat noch nie gebissen und ich werde es auch in Zukunft zu verhindern wissen. Das Potential dazu ist aber durchaus gegeben. Damit muss man verantwortungsvoll und rücksichtsvoll umgehen, man muss genau einschätzen lernen was mit ihr machbar ist und was nicht.

Gesundheitlich haben wir auch schon einiges durch.
Sie hat viele Futtermittelallergien, die uns auch zum Barfen brachten. Davor reihte sich Tierarztbesuch an Tierarztbesuch, aber seitdem wir Barfen ist alles prima.

Ausserdem hatte sie am 25. Mai 2012 einen dreifachen Darmverschluss mit vergrösserter Milz. Sie hat draussen irgendwo unbemerkt Knochen aufgegabelt.
Ich fütterte früher Knochen, aber nicht in grossen Mengen, auch nur gewolft und sie hatte um den Zeitpunkt herum sowas überhaupt nicht bekommen. An der Leine kann es auch nicht gewesen sein, da man dies natürlich mitbekommt und auch meine Sitter mir bestätigten, dass da nichts war.
Wir sind in einem Freilaufgelände Mitglied, evtl. ist da irgendwas verstorben, das bekommt man auf 2 ha mit Wildwuchs natürlich nicht mit.

Die Operation war sehr dramatisch und es war unklar, ob sie es schaffen wird. Mehr dazu könnt ihr im DuBarfst lesen, da ich darüber einen Erfahrungsbericht geschrieben habe.

Schlussendlich war ich natürlich überglücklich - und bin es noch - dass meine Maus diesen schweren Eingriff überlebt hat.
Dabei geholfen hat mir eine Freundin, die ich aufgrund von Erfahrungswerten über ihre Homepage angeschrieben habe. Was hätte ich nur ohne Steffi gemacht? Nur sie konnte wirklich nachvollziehen, was hier in dem Moment passierte. Konnte mir Tipps geben, beantwortete mir Fragen, sie gab mir einfach Rückhalt, den ich zu dem Zeitpukt auch sehr dringend brauchte.
Natürlich bekam ich den auch von meinen Freunden. Steckte man aber noch nie in der Situation, kann keiner nachfühlen wie es ist.

So, nun werde ich den langen Text unserer Vorstellung mal mit einem Foto von meinem Tier abschliessen:


Liebe Grüsse
Nelly und Mona

3 Kommentare:

  1. Liebe Mona,

    ich danke dir für diesen wundervollen Bericht und ich wünsche dir und Nelly noch ganz viele wunderschöne Erlebnisse. Die sollen das was an negativem geschehen ist vergessen machen.
    Ich gratuliere dir zu deinem neuen Blog.

    Liebe Grüße Silvi

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  2. Hallo Mona,
    So,Kommentar gechrieben und anschlie0ßend selber rausgekickt, Super :-)
    Ja, die Themen Jagen udn alleine bleiben, die haben es in sich. Da haben wir trotz Hundeschulen, Trainer, Tipss und Tricks, Büchern, und und und so unsere geregelten Schwierigkeiten. Leider ist es hir so, dass Dackel einfach unterschätzt werden in Hundeschulen. Da wird man als Hundebesitzer oft nur belächelt.
    Ich werde mich auf jeden Fall hier als einen Verfolger :-) eintragen, ansonsten lesen wir uns im Forum.
    Liebe Grüße
    Helga

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  3. Hallöchen und guten Morgen,

    stimmt, Helga, kleine Hunde werden oft unterschätzt. Viele holen sich ja auch einen kleinen Hund ins Haus in dem Glauben, dass der nicht so viel raus muss. Tatsächlich sind ja aber meist die kleinen die echten Powerpakete. ;)

    Alles Liebe
    MOna

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